Im Rahmen von Klanglicht, dem großen Kunstfestival der Bühnen Graz, zählten Ende Oktober auch heuer wieder Kirchen wie die Stadtpfarrkirche, das Mausoleum und erstmals auch die Dreifaltigkeitskirche zu den besonderen Stationen. Über 100.000 BesucherInnen strömten an den vier Festivalabenden in die Innenstadt, um dieses besondere Leuchten zu erleben.
In der Stadtpfarrkirche zog das spanische Künstlerkollektiv Onionlab mit der Installation „Echoes of Light“ in seinen Bann, im Mausoleum ließ der japanische Lichtkünstler Yasuhiro Chida in seiner Arbeit „Fresnel“ hunderte kleine Spiegel auf dem Boden den wunderbaren Raum reflektieren. Und die Dreifaltigkeitskirche der Franziskanerinnen wurde vom Grazer Künstlerkollektiv OchoReSotto nicht nur an der Außenfassade phantasievoll beleuchtet – auch im Inneren wartete die Installation „Arkestra of Light – lifted“ überraschend mit großen, bewegten Musterm auf, die den barocken Kirchenraum in einem Wechselspiel aus Ruhe, Freude und Energie fluteten.
Geschäftsführer Bernhard Rinner von den Bühnen Graz und Klanglichtkuratorin Birgit Lill-Schnabl dankten den kirchlichen Kooperationspartnern Stadtpfarrpropst und Dompfarrer Ewald Pristavec, Provinzoberin Sr. Sonja Dolesch und Gertraud Schaller-Pressler (Kirchen Kultur Graz) für die gute Zusammenarbeit – und diese im Gegenzug für die Möglichkeit, ihre Kirchen in so besonderem Licht zeigen zu können.
Eine ganz feine, leise Welt tat sich im Herbst in der Stadtpfarrkirche auf, wo während der ökumenischen Schöpfungszeit christlicher Kirchen die Ausstellung „Schöpfungsstimmen“ zu sehen war, die auf vielfache Weise die Schöpfungsverantwortung thematisierte und auch Franz von Assisi vorstellte. Zudem erklangen zwischen 12 und 18 Uhr jeweils zur Viertelstunde kurz die Stimmen heimischer Vögel.
„Wenn in der Kirche plötzlich eine Amsel laut zu zwitschern begann, huschte erst Verwunderung, später ein Lächeln über die Gesichter der Besucherinnen und Besucher“, so Initiatorin Daniela Felber, die als Referentin für Schöpfungsverantwortung in der Katholischen Stadtkirche Graz dieses Projekt gemeinsam mit Kulturreferentin Gertraud Schaller-Pressler umgesetzt hatte: „Diese kleine Ausstellung „Schöpfungsstimmen“, war für viele ein Anstoß zu staunen und für die Schönheit der Schöpfung zu danken“, so Felber, „aber auch um ihre Zerbrechlichkeit zu thematisieren und zum Aktivwerden einzuladen.“