Kirche hört zu - Mission
Mission Zuhören und Interessierte ausbilden
Die "Kirche hört zu - Mission" am 14. Oktober 2024 hatte einerseits zum Ziel im öffentlichen Raum als Kirche präsent zu sein, Vorbeigehende in der Herrengasse zum Entzünden einer Kerze oder zum Gebet für den Frieden einzuladen und offen für Gespräche zu sein.
Andererseits wurde Interessierten die Möglichkeit geboten, diese Art von Mission kennen zu lernen und auszuprobieren. Dazu hielt Robert Hautz einen Impuls zu wichtigen Grundhaltungen: Echtes Interesse an den Menschen; sie nicht bekehren oder überreden wollen; mehr zuhören als selbst reden; möglichst die Haltung Jesu einnehmen, …
Ursprünglich gar nicht anvisiert, ist aus aktuellem Anlass ein Nachmittag der Begegnung und des Gebets um Frieden geworden. Z. B. konnte auf eine Weltkugel ein roter Punkt auf das Land geklebt werden, für das man besonders den Frieden erbittet.
Initiiert wurde diese Mission vom Themenschwerpunkt Spiritualität der Katholischen Stadtkirche Graz, den Robert Hautz und Elfriede Demml verantworten. Getragen wurde diese Mission von der Gemeinschaft Emmanuel.
Überwältigende Resonanz
Allein 300 Personen - davon viele junge Leute - nahmen die Einladung zum Entzünden einer Kerze an; blieben unterschiedlich lang zum stillen Gebet oder genossen die meditative Musik.
Eine Frau - aus der Kirche ausgetreten - betrat seit Jahren wieder das erste Mal eine Kirche, verweilte einige Zeit drinnen und bedankte sich beim Herausgehen sehr herzlich für diese wunderschöne Erfahrung.
Vor der Kirche entwickelten sich viele schöne und zum Teil sehr tiefgehende Gespräche bei Kaffee, Wasser oder Süßem.
Berührende Begegnungen mit Christen, Muslimen und einem Juden
Nicht nur Christen nahmen die Einladung an, sondern auch Muslime und ein Jude, den Barbara Kabas ansprach:
"Möchten Sie für den Frieden eine Kerze anzünden?" Der Passant hielt gleich an und nahm die dünne Kerze aus meiner Hand bereitwillig an. "Für den Frieden? Ja." Ich erklärte dem jungen Mann, dass er sie vorne in der Kirche in den Sand stecken könne und ging mit ihm über die Schwelle der Stadtpfarrkirche. Da sprach er mit gedämpfter Stimme: "Ich bin nämlich Jude", und schon standen Tränen in seinen Augen. Auch ich war berührt, ging mit ihm nach vorne und wir weinten gemeinsam. Still standen wir da. Vor Jesus im Allerheiligsten Sakrament. Seine Kerze brannte mit den vielen anderen Kerzen.