Kircheneck #offen - zusätzliche Öffnungszeiten

Nach dem erschütternden Amoklauf in einer Grazer Schule am Dienstagvormittag reagiert das Kircheneck mit zusätzlichen Sonderöffnungszeiten am Samstag und Montag.
Schon am Mittwoch sind zusätzliche Personen vor der Stadtpfarrkirche gestanden, um auf die Möglichkeit des stillen Gedenkens in der Kirche hinzuweisen und einfach dazu sein für die vielen Vorbeikommenden oder um Auskunft zu geben über verschiedene Angebote des öffentlichen Gedenkens. Und auch um auf das Gesprächsangebot beim gleich danebenliegenden Kircheneck hinzuweisen. Hunderte von Kerzen wurden angezündet, die Stadtpfarrer Ewald Pristavec momentan zur freien Entnahme ermöglicht. Das bereitliegende Fürbittbuch wird intensiv zum Schreiben in Anspruch genommen. Am Mittwoch war der Gesprächsbedarf noch nicht sehr groß, aber langsam nimmt er zu.
Das tragische Ereignis löste große Betroffenheit und Sprachlosigkeit aus. In der Stadt merkt man eine gewisse Veränderung von größerer Langsamkeit und Innerlichkeit ist spürbar. In dieser Zeit wolle man Menschen in ihrer Betroffenheit nicht alleinlassen. "Wenn Worte fehlen und die eigene Ohnmacht spürbar wird, braucht es Orte, an denen man einfach da sein darf - mit allem, was ist", so Kircheneckleiter Robert Hautz. Oder wie Bundespräsident Alexander Van der Bellen am Mittwochabend bei der sehr spontan von Jugendeinrichtungen organisierten berührenden Gedenkveranstaltung treffend sagte: „Wir mögen keine Worte haben, aber wir haben einander. Lasst uns in dieser Zeit der Trauer und Schmerzes besonders füreinander da sein.“ Das versuchen wir auch im Kircheneck anzubieten.
Zusätzlich zu den regulären Zeiten bietet das Kircheneck am Samstag (14. Juni) von 11 bis 19 Uhr und am Montag (16. Juni) von 11 bis 19 Uhr persönliche Gespräche, stille Präsenz an, hieß es. Die üblichen Öffnungszeiten sind von Dienstag bis Freitag 10 bis 18 Uhr.
Das Kircheneck versteht sich als niederschwellige Anlaufstelle für Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen - unabhängig von religiöser Zugehörigkeit. Gerade in Krisenzeiten will die Einrichtung als Ergänzung zu telefonischen oder digitalen Unterstützungsangeboten das persönliche Gespräch anbieten. Sie kann ohne Anmeldung, kostenlos, anonym und vertraulich besucht werden.