Gedanken zum Fasten aus Sicht eines jungen Muslimen
Das Fasten im Monat Ramadan hat eine sehr besondere und hohe Stellung bei allen MuslimInnen auf der Welt und stellt zugleich auch eine der fünf Säulen des Islams dar. Im Fastenmonat Ramadan geht es somit hauptsächlich darum, sich spirituell aufzutanken, aber auch beispielsweise für die Gesellschaft da zu sein. Alltägliche Handlungen wie das Trinken von Wasser und das Essen von Nahrung müssen von Morgengrauen bis Sonnenuntergang unterlassen werden und stellen somit die wohl wichtigste Regel eines Fastenden dar. Für mich ist der Fastenmonat Ramadan aber wesentlich mehr. Es ist die Zeit des Jahres, in der man sich im Kreise der Familie trifft und gemeinsam das Fasten bricht. Ramadan ist somit für mich ein Monat der Barmherzigkeit, der Verzeihung, der Opferbereitschaft, der Empathie und des Friedens. Als Fastender ist es besonders wichtig, über alte Gewohnheiten zu reflektieren und sie gegebenenfalls durch positive zu ersetzen. Es geht um Selbstüberwindung. Durch den Monat Ramadan wird man aber auch erinnert, großzügig zu sein und die Bedürfnisse anderer vor die eigenen zu stellen. Daher versuche ich konkret in diesem Monat, den Bedürftigsten unserer Gesellschaft unter die Arme zu greifen und sie in ihren tagtäglichen Herausforderungen zu unterstützen. Mich in diesem Monat karitativ und partizipatorisch zu engagieren, ist mittlerweile ein integraler Bestandteil meines Ramadans geworden. Die alltäglichen Verantwortungen werden auch während des Fastenmonats Ramadan nicht weniger. Doch genau in so einem besonderen und teilweise sehr intensiven Monat, wo es darum geht zu wachsen und sich positiv zu verändern, wirkt sich der spirituelle Aspekt auf alle anderen Teilbereiche des Lebens sehr positiv aus. So empfinde ich die Fastenzeit als eine bereichernde Zeit, die mich in allen Lebenssituationen positiv beeinflusst. Abschließend möchte ich erwähnen, dass wir MuslimInnen sehnsüchtig auf den Ramadan warten, uns darauf intensiv vorbereiten und die Zeit währenddessen als sehr harmonisch, angenehm und segensreich wahrnehmen.
Andin Berisha