Marienpredigt im September

Ich betone immer wieder, dass das Kirchenjahr voller Marienfeste ist. Gefühlt 100.
Innerhalb von acht Tagen im September feiert die Kirche gleich drei bedeutende Marienfeste. Mariæ Geburt am 8. September. Ein Fest, dass tief im Bauernkalender verankert ist. Das war überhaupt die erste (und wahrscheinlich lange die einzige) Bauernregel, die ich schon als kleiner Bub kannte:
„An Maria Geburt fliegen die Schwalben fort.“
Am 15. September das Fest Mariæ Schmerzen. Zutiefst verbunden mit dem 14. September (Kreuzerhöhung).
Und eben gestern der 12. September, der mit der Geschichte Österreichs besonders verwoben ist.
Und es ist dieser 12. September, das Fest Mariæ Namen, wo deutlich wird, dass ein kirchliches Fest immer wieder ins HEUTE übersetzt werden kann.
Am 15. August 1683 hatte sich der polnische König Jan III. Sobieski zusammen mit den Österreichern, den Bayern, den Badenern und den Savoyarden den Türken, die Wien und dann ganz Europa erobern wollten, entgegengestellt.
und dabei das Banner der Gottesmutter.
Am 12. September 1683 kam es zur entscheidenden Schlacht, in der die Türken vernichtend geschlagen wurden. Dankbar über diesen Sieg hat man dieses Fest eben am 12. Sept. gefeiert.
Und ich habe gesagt, dass dieses Fest eine Verwandlung durchgemacht hat. Nach dem zweiten Weltkrieg hat ein Franziskanerpater die Bedeutung Mariens erkannt und den Rosenkranzsühnekreuzzug für die Freiheit und den Frieden in Österreich gestartet.
Und hier wird vielleicht deutlich, was für Menschen G’tt verwendet, um ans Ziel zu kommen. Otto Pavlicek. Aus der Kirche ausgetreten. Standesamtlich verheiratet und dann geschieden. Er wurde krank und trat daraufhin wieder in die Kirche ein und wollte Priester werden. Mit 35 Jahren nahm ihn kein Franziskanerorden in Österreich auf. So ging er nach Prag und wurde dort Franziskaner und bekam den Namen Frater Petrus. Als Kriegsgefangener lernte er die Botschaft von Fatima kennen.
Mariazell: „Tut, was ich euch sage, und es wird Friede sein.“
In Wien organisierte er Gebete für den Frieden. Wöchentlich in der Franziskanerkirche. Aber ganz besonders am Fest Mariæ Namen.
Und er lud die Menschen ein, mit ihm zu beten. Und es kamen tausende inklusive des Bundeskanzlers. Und ja, ich bin der festen Überzeugung, dass dank dieses Gebetes Österreich 1955 frei wurde.
Was für Menschen beruft Gott, um Großes zu tun? Danke, lieber Gott, danke, Mutter Maria, dass du uns immer wieder Menschen schenkst, die uns von dir / von euch erzählen.
Wie gesagt, sehe ich die Freiheit Österreichs als eine Frucht des Gebetes.
Aber es gibt eine weitere Frucht des Rosenkranzsühnekreuzzugs: Das Rosenkranzgebet wurde in den Herzen vieler Menschen verankert.
Zurzeit von Pater Petrus Pavlicek gab es nicht so viele religiöse Angebote.
Mir kommt manchmal vor, das Angebot an Gutem ist ebenso überbordend wie das Angebot an Schlechtem.
Wo soll man andocken, was soll man tun? Wo macht und betet man mit?
Basics sind wichtig: Messe, Beichte, Morgen-, Tisch- und Abendgebet.
Und vor allem hilft uns hier Maria:
Ihre wenigen klare Worte im Evangelium:
„Ich bin die Magd des Herrn. Mir geschehe nach seinem Wort.“ und… „Für G’tt ist nichts unmöglich.“
Maria wird sich an diese lebensbejahenden und entscheidenden Worte unter dem Kreuz erinnert haben:
„Ich bin die Magd des Herrn. Mir geschehe nach seinem Wort.“ und… „Für G’tt ist nichts unmöglich.“
Dies ist eine einfache, christliche Lebensweise. Zu Gott und seinem Plan JA sagen. IHM vertrauen. Auch in Krankheit und Not
„Ich bin die Magd des Herrn. Mir geschehe nach seinem Wort.“ und… „Für G’tt ist nichts unmöglich.“
So kommen wir auch frohen Mutes durch Herbst und Winter.
An Mariä Namen / sagt der Sommer Amen.
Die Predigt wurde gehalten von Pater Ulrich Diel OSB am 13. September 2025 in Admont.